Donnerstag, 10. September 2009

Pippi Langstrumpf auf Acid

Zuviel Erdbeeren: Die Künstlerin Pippilotti Rist hat einen Film gemacht. Venedig Blog, 8. Folge

Von Rüdiger Suchsland

Pippi Langstrumpf auf Acid, das kommt dem Eindruck dieses Films noch am nächsten. Die Künstlerin Pippilotti Rist hat einen Film gemacht. Der sieht aus, wie ihr sonstiges Werk, also wie der Kindergarten, in den wir damals gern gegangen wären. "Pepperminta" ist quietschbunt, virtuos und sehr ungewöhnlich, schnell geschnitten, das Wort "Popästhetik" darf benutzt werden. Den tollen Bildern stehen leider schrottige Texte gegenüber - dominiert von Schülertheater-Witz und Esoterik, mit der banalen Botschaft: Seid nett zueinander und passt euch nicht an.

Die Titelheldin ist eine Nonkonformistin, was sympathisch ist. Aber der Anarchismus, der diesen Film durchdringt, wirkt dann doch ein bisschen arg naiv: Ein Mädchen steigt auf Briefkästen und lacht. Dann kommt ein Uniformierter, und sagt: "Wenn das jeder machen würde." Dabei rollt er mit den Augen. Das Mädchen antwortet: "Dann müsste es viel mehr Briefkästen geben." Haha!Ansonsten essen hier alle zuviel Erdbeeren, bekommen Jungs hier Matrosenanzüge angezogen, und Mädchen sammeln Menstruationsblut im Kelch und trinken es dann irgendwann. "Rot ist gut" heißt es dazu. Schon, ja. Aber nicht immer.

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