Soderberghs "The Informant" - Venedig Blog, 13. Folge
Von Rüdiger Suchsland
Steven Soderberghs "The Informant" ist sozusagen das leichte, liberale, coole Spielfilmgegenstück zu Michael Moores Film über Kapitalismus: Innenansichten aus der US-Business-Welt. Der Film ist eine witzige Komödie über Menschen mit feinen Anzügen, großen Wagen und kleinen Gedanken. Wieder mal auf wahre Ereignisse zurückgehend und "based on the book 'The Informant (A True Story)' by Kurt Eichenwald" spielt Matt Damon einen Mann, der in den 90er Jahren einerseits das FBI über unsaubere Machenschaften seiner Firma informierte - dabei aber selbst nicht sauber blieb und so irgendwann zwischen allen Stühlen saß. Finanzwelt als absurde menschliche Komödie und eine sehr unterhaltsame Hochstaplergeschichte.
Auch stilistisch wirkt das wie das realistischere Pendant zu Soderberghs "Ocean's"-Filmen: Old-School-Nostalgie in Musik und Bildern, und schon in den ersten Minuten der Anfangscredits, als man nur ein altmodisches Tonbandgerät sieht, wirkt alles mehr 60er als 90er-Jahre, spielt aber 1992 ff.
Eine Komödie über einen Narr, der auf Michael-Crichton-Bücher steht, über das schöne Leben mit vier Porsches in der Garage, über einen notorischen Lügner - sehr gut geschrieben, sehr witzig, aber alles in allem ein irgendwie blasser Film, zu dem mir nicht viel einfällt, und bei dem ich damit auch kein schlechtes Gewissen habe.
Samstag, 12. September 2009
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